Sundowner 2022

Emil’s Garage, 06. August 2022

Zwei, drei Straßen vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt steht ein wunderschöner gelber Porsche Targa aus den frühen 80ern.

Wir wandern vorbei, schießen ein paar Fotos und fragen uns, ob wir ihn am Abend wiedersehen werden. Rund um unser Hotel in der Hafencity cruisen dann noch mehr Automobile aus den 80ern und 90ern umher. Aber wir sind müde. Um 04.00 Uhr aufgestanden, der erste Zug war zu spät, der zweite Zug, der pünktlich hätte sein sollen, war dann auch zu spät, und unseren ICE von Köln aus haben wir natürlich nicht mehr gekriegt. Hin und her, Verspätungsbescheinigung geholt, Kaffee geholt, den Dom im Sunnesching bewundert und auf den nächsten IC gewartet. Ca. vier Stunden bis nach Hamburg. Klimaanlage im Zug auf volle Pulle, gefühlte 14 Grad Celsius. „Wir haben bestimmt auch einen Wagen, in dem es zu warm ist.“ … Naja. Wir checken ins Hotel ein und schlafen erstmal ein Stündchen. Das Holiday Inn hat wahnsinnig bequeme Betten.

Duschen, fertigmachen, derweil brausen draußen lauter weitere automobile Schätzchen aus vergangenen Zeiten vorbei. Ab über die Brücke zu Emils Sundowner. Auf dem Weg zum Baakenhöft steht schon eine Schlange, hauptsächlich Porsche und 124er Mercedes-Benz, aber auch ein großartiger 205 GTI, ein MX-5 mit Schlafaugen und ein paar schöne BMW. Das Tor ist noch zu, denn schließlich geht’s ja erst um 17.00 Uhr los. Die Vorfreude lässt sich an diesem Abend tatsächlich in Autolängen messen, und die Schlange wird länger und länger. Endlich sperrt Emil das Tor auf. Gästelistencheck und warmherzige Begrüßung der wartenden Auto-Menschen durch diesen Macher-Typ, der, wenn er eine Idee hat, auch alles tut, sie in die Tat umzusetzen. Und das gelingt ihm an diesem Abend mal wieder grandios!

An diesem Abend gelingt Emil die Umsetzung seiner Idee mal wieder grandios!

Die Fahrer·innen bringen ihre Schätzchen in Position, Mercedes-Benz stehen neben Porsche neben Toyota neben Peugeot neben Saab neben Nissan neben VW neben Ferrari … Die Besitzer·innen sperren ihre Autos ab und schlendern voller Bewunderung an den Fahrzeugen der anderen vorbei in Richtung Bar und Essensstände. Bratwurst meets Sushi meets Sommerrollen. Mega! Der Kaffee kommt aus einem alten HY-Bus und der DJ legt auf.

Das Wetter ist so perfekt, als hätte Emil es extra für den Abend so bestellt. Der Lack der Autos glänzt im Sonnenlicht und rundherum stehen Männer, Frauen, Kinder, Hunde; sie inspizieren und fachsimpeln. Über den Nissan Skyline genauso wie über den BMW 7er und über den Low-Budget-Klassiker Renault 5 genauso wie über den Sammler-Porsche oder den Ferrari. Und genau das macht absolut den Reiz dieses Events aus: Keiner muss sich hier verstecken, weil sein Klassiker „nur“ Omas Brot- und Butter-Auto aus den 80ern ist. Und es gibt keinen Wettbewerb, wer denn jetzt den originalsten 911er oder den seltensten Ferrari fährt. Hier bekommt jedes Auto denselben Respekt, weil die Leute verstanden haben, dass es nicht darum geht, dass einer etwas Besseres hat als der andere, sondern darum, dass alle, die hier sind, eine unbedingte Leidenschaft für ihr eigenes und das Automobil ganz allgemein haben. Diese Leidenschaft teilen sie und sie bringt die Leute zusammen. Das ist es, was den Gästen großartige Erinnerungen an diesen zweiten Sundowner in Hamburg ins Gedächtnis einbrennt.

Die Leute hier haben verstanden, dass es nicht darum geht, dass einer etwas Besseres hat als der andere, sondern darum, dass alle, die hier sind, eine unbedingte Leidenschaft für ihr eigenes und das Automobil ganz allgemein haben. Es gibt keinen Wettbewerb darüber, wer denn jetzt den originalsten 911er oder den seltensten Ferrari fährt.

Neben den Autos hat Emil auch in der Halle mit seinen Partnern und Sponsoren für Attraktionen gesorgt. Sundowner-Erinnerungen bekommt man hier auch in textiler Form. Am Bulli in der Halle gibt es das Veranstaltungsposter auf T-Shirts gedruckt. Käuflich zu erwerben sind auch fantastische Prints von Lorenzo Kikisch. Und neben den Tischkickern und Tischtennisplatten steht der Hauptgewinn des Abends, denn es gibt auch eine Tombola. Emil hat einen alten Renault Clio in tollem Zustand und mit originalem DIN-Kennzeichen aufgetrieben. Sehr cool. Irgendwann hat er dann auch die Schlüssel wiedergefunden, sodass das Ding an seinen neuen Besitzer verlost werden konnte. Uns ist an diesem Abend jedoch kein Losglück beschieden. Deswegen geht es am Tag drauf mit der Bahn wieder zurück nach Bonn. Mit reichlich Verspätung natürlich, und leider ohne den gelben Targa nochmal gesehen zu haben.

Danke, Emil, für diesen wahnsinnig coolen Abend! Im nächsten Jahr kommen wir hoffentlich auch mit einem Sundowner-würdigen Auto.